Chemie
Sekundarstufe I
Organisation:
Der Chemie-Lehrplan NRW weist innerhalb der Sekundarstufe I einen Gesamtumfang von sechs Wochenstunden auf.
Diese Stunden verteilen sich zu gleichen Teilen auf die Jahrgänge 7, 8 und 9.
Allgemeine Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Chemieunterricht erleben und gestalten, der vom Problem ausgehend die neue Wissenschaft erschließt. Ausgehend von Alltagserfahrungen, soll sich den Schülern die zunehmend komplexe Struktur selber erschließen. Dabei sollten verstärkt Schülerexperimente eingesetzt werden. Ein schülerzentrierter, problemorientierter, forschend-entwickelnder Unterricht ist die Idealform für dass, was Chemieunterricht darstellen will. Damit soll ein tiefes Verständnis für eine Experimentalwissenschaft, die sich der Modellbildung bedient, ermöglicht werden. Hierbei darf man nicht vergessen, dass sich dabei die wichtigen Phasen des selbständigen Erarbeitens mit Phasen der eher herkömmlichen Wissensvermittlung abwechseln müssen. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch die Teilnahme an Chemiewettbewerben.
Jahrgangsstufe 7:
Mit einem geradezu mythischen Vorverständnis der in der Chemie waltenden Mächte und Kräfte, gepaart mit gespannter Erwartung, wie die neue Lehrkraft mit spektakulären Experimenten diesen Vorstellungen gerecht wird, beginnt der Schüler in Klasse 7 den Chemieunterricht.
Diese Ausgangslage birgt für die Chemie als Naturwissenschaft Chance und Gefahr. Der Spaß im Umgang mit dem Fach, die natürliche Neugier soll erhalten bleiben. Wie kann dies gelingen? Natürlich gehört dazu der immer wieder erstaunliche, unerwartete Ausgang eines Experiments, die direkte sinnliche Erfahrung über Auge, Ohr und nicht zuletzt die Nase. Reihen wir nun erlebnisträchtige Unterhaltung und erstaunliche Phänomene via Chemieversuch beliebig aneinander, bleiben wir der Magie der Alchimisten verhaftet? Nein, dies alles ist nur das Vehikel, Fragestellungen zu finden, deren Beantwortung zu sinnvollen fachlichen Vorstellungen führt. Trotz des noch eingeschränkten Abstraktionsvermögens soll im gymnasialen Unterricht der Anfangsphase schon deutlich werden, dass naturwissenschaftliche Erkenntnis nur durch kritisches Hinterfragen der eigenen Beobachtung möglich ist.
Jahrgangsstufen 8 und 9:
In den Klassen 8 und 9 stehen die Themen der anorganischen und allgemeinen Chemie an. Behutsam erschließt sich bei der Erarbeitung dieser Thematik ein Begriffsgebäude. Das Denken in Modellen wird geschult. Begriffe verallgemeinern Zusammenhänge, helfen beim Einordnen neuer Phänomene, erleichtern das Memorieren und befähigen zum gymnasialen Umgang mit dem Fach. Die Einführung der Formelsprache und die vollinhaltliche Erfassung ihrer Bedeutung erfolgt über die Auswertung quantitativer Experimente. Selbstkritische Bewertung der eigenen Arbeit, die Einsicht in die Notwendigkeit einer exakten Arbeit auch im manuell-handwerklichen sind hier als allgemeine Lernziele zu nennen. Den Abschluss der Klasse 9 bildet eine Einführung in die organische Chemie
Das schulinterne Curriculum der Sekundarstufe I und detaillierte Beschreibung der konzeptbezogenen und prozessbezogenen Kompetenzen finden Sie hier in unserem Downloadbereich.
Sekundarstufe II
In kontinuierlicher Fortführung der Arbeit der Mittelstufe erfolgt in den Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2 eine solide, konsequente wissenschaftspropädeutische Behandlung der Fachthemen. Unter den Chemielehrern besteht ein unbedingter Konsens darüber, worin der gymnasiale Aspekt dieser Vorgehensweise liegt: Erlangung von Kenntnissen über Stoffe und Herleitung von Gesetzmäßigkeiten ausgehend von Experimenten; Erstellung von Hypothesen; Bearbeitung und Strukturierung des Wissens mit Hilfe von Fachbegriffen, Theorien und Modellen; Einordnen von Zusammenhängen in dieses Begriffsgebilde und die Modellvorstellungen; Beschreibung von fachspezifischen Sachverhalten mit Hilfe der Fachsprache und Fachsymbolik; Auswertung quantitativer Experimente durch exakte auch mathematische Bearbeitung der Versuchsergebnisse, vor allem im Teilgebiet physikalische Chemie. Die einzelnen Teilthemen sind hier nur insofern von Belang, als sie in diesem allgemeinen Anspruch Relevanz besitzen. Unterstützt wird diese Arbeit durch die originale Begegnung mit der Berufswelt in der chemischen Industrie
Exkursionen im Fach Chemie dienen nicht nur dazu, Chemie in der Wirklichkeit zu erleben, sondern sie machen auch die Schülerinnen und Schüler mit Berufsbildern vertraut, die dieses Fach prägen. Die Chemieunternehmen als nicht unbedeutender Zweig der deutschen Industrie sichern in unserem rohstoffarmen Land mit einem Exportanteil von über 50% einen hohen Anteil unseres Bruttosozialproduktes und sind ein bedeutender Arbeitgeber.
Im verantwortungsbewussten Umgang mit Chemikalien muss ein Bewusstsein und ein Einschätzungsvermögen für die Umweltbelastung ersichtlich werden. Deren mögliche Minimierung wird aufzeigt. Die Beachtung von Sicherheitsvorschriften und sinnvolle Entsorgungsmaßnahmen führen auch zu einem Handlungskonzept für die Müllvermeidung und Sortierung. Die kritische Bewertung der Maßnahmen zur Bewältigung dieses Problems durch politische Vorgaben und privatwirtschaftliches Handeln bleibt die Aufgabe jedes einzelnen.
Tieferes Fachwissen
Die Elektrochemie könnte in Zukunft bei der Erschließung erneuerbarer Energiequellen an Bedeutung gewinnen, z.B. bei der Nutzung auch ortsferner Sonnenenergie. Die Reaktionskinetik ermöglicht eine tiefere Einsicht in die Wirkungsweise von (Abgas)-Katalysatoren und die allgemeinen Bedingungen zur Optimierung chemischer Prozesse zur Optimierung des Stoff- und des Energie-einsatzes und damit der Verminderung von Umweltbelastung und Schonung von Ressourcen.
Chemiefachwissen vermittelt gesellschaftliche Kompetenz bei der Mitsprache über Umweltprobleme, Gesundheitsgefährdungen und Vermeidung von Gefahrenpotentialen, die mit der Herstellung und dem Umgang mit Chemikalien verbunden sind. An die Stelle von allgemeiner Hysterie tritt kalkulierbares, angemessenes Handeln zur Einschätzung und Eindämmung der tatsächlich gegebenen Gefahren.
Für die Medizin, die Pharmazie und schulrelevant auch für die Biologie und die Physik dient die Chemie als Hilfswissenschaft. Es gibt kaum einen Bereich in Technik, Handwerk, Produktion und im Haushalt, in dem der tägliche Umgang mit Chemikalien nicht selbstverständlich ist. So ist z.B. auch die Fertigung von Halbleiterchips für die Elektronikindustrie ohne Chemie undenkbar. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Alltagschemikalien und Arzneimitteln ist nur möglich, wenn ein Allgemeinwissen aus dem Fachbereich Chemie zur Verfügung steht.
Kurzum, Chemie prägt unser tägliches Leben und das Gymnasium muss seinen Schülern in diesem Fachbereich wissenschaftlich fundierte Kenntnisse, sei es zur Gestaltung des Alltags, zur Bewältigung und Bestimmung der bürgerlichen Existenz oder sei es als Rüstzeug für ein Fachstudium, vermitteln.
Zentralabitur
Im Rahmen des Zentralabiturs werden von Seiten der Bezirksregierung alljährlich Vorgaben für das Fach Chemie herausgegeben.
Grundlage für die zentral gestellten schriftlichen Aufgaben der Abiturprüfung in allen Fächern der gymnasialen Oberstufe sind für die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 die verbindlichen Vorgaben der Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe (Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen, Frechen 1999). Da die Lehrpläne vielfach keine hinreichenden Festlegungen bezogen auf die für eine Abiturprüfung mit zentral gestellten Aufgaben relevanten Inhalte enthalten, sind im Hinblick auf die schriftlichen Abiturprüfungen entsprechende inhaltliche Vorgaben (inhaltliche Schwerpunkte und ggf. Medien/ Materialien) für den Unterricht in der Qualifikationsphase erforderlich, deren Behandlung in den zentral gestellten Aufgaben vorausgesetzt wird.
Durch diese Schwerpunktsetzungen soll gesichert werden, dass alle Schülerinnen und Schüler, die das Abitur ablegen, gleichermaßen über die notwendigen inhaltlichen Voraussetzungen für eine angemessene Bearbeitung der zentral gestellten Aufgaben verfügen. Die Verpflichtung zur Beachtung der gesamten Obligatorik des Faches laut Lehrplan einschließlich der verbindlichen didaktischen Orientierungen des Faches bleibt von diesen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen unberührt. Die Realisierung der Obligatorik insgesamt liegt in der Verantwortung der Lehrkräfte. Die zentral gestellten Aufgaben werden die übergreifenden verbindlichen Vorgaben der Lehrpläne angemessen berücksichtigen. Die folgenden fachspezifischen Schwerpunktsetzungen werden jedes Jahr neu festgelegt.
Genaueres finden Sie im schulinternen Curriculum der Sekundarstufe II in unserem Downloadbereich.
Grundlage für die zentral gestellten schriftlichen Aufgaben der Abiturprüfung in allen Fächern der gymnasialen Oberstufe ist für die Jahrgangsstufe EF der Kernlehrplan Chemie /Sek II vom 30.09.2013. Genaueres finden Sie hier auf den Seiten des Schulministeriums.
Vorträger
Regelmäßig wiederkehrend finden am Gymnasium Langenberg Vorträge von Dr. Heywang statt. Der promovierte Chemiker, der Experimentalvorträge in Kindergärten, Seniorenheimen, Schulen, sowie bei der Fortbildung von Chemielehrern hält, bringt Schülerinnen und Schülern sowie auch Eltern bei Vorträgen im Pädagogischen Zentrum die Chemie des Alltags nahe. Auch die Presse berichtet über die kurzweiligen und amüsanten Referate, bei denen alle Beteiligten auch noch etwas lernen können.
Hier für Sie ein Bericht über den chemischen Nutzwert von Salz.
Weitere Berichte über die Vorträge von Dr. Heywang finden Sie hier auf den Seiten der WAZ.
Fotos: © Corneel Voigt, Fotograf DGPh
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