Omnes viae Augustam Treverorum
Alle Wege führen nach Trier!
Ein Bericht über die Latein-Fahrt der Stufe 9
von Emilie Waeger
Zuallererst möchte ich ehrlicher Weise klarstellen, dass ich, und damit war ich nicht alleine, von diesem Ausflug nicht sehr viel erwartet hatte. Unser Kurs wusste ja bereits im Voraus, dass verschiedene Besichtigungen geplant waren und meine Assoziation mit uralten Gebäuden und Führungen war erstmal: Langeweile. Wir durften allerdings schon am ersten Ausflugstag feststellen, dass ich mit dieser These absolut falsch lag.
Um Ihnen/Euch einen Insider-Eindruck zu verschaffen, wie wir alle zu dieser Überzeugung gelangt sind und warum diese Kursfahrt definitiv in guter Erinnerung bleibt, werde ich nun ein bisschen
berichten.
Eindeutig zu früh für den Geschmack eines jeden Teenagers stiegen wir hier in Langenberg in unseren Reisebus. Die Stimmung war verschlafen aber recht fröhlich. Unsere Fahrt verlief entspannt
und wir kamen bereits nach wenigen Stunden in Trier an. Den ersten Eindruck der Stadt fasste meine Sitznachbarin sehr treffend und zur Empörung unserer Lehrerin folgendermaßen zusammen: „Sieht ja aus wie Wuppertal hier“.
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Wir fuhren also durch diese hochgelobte Kulturstadt, die tatsächlich stellenweise Wuppertal glich, und begannen unseren Ausflug in die Römerzeit mit der Besichtigung der Kaiserthermen. Hierzu bekamen wir zu meiner positiven Überraschung lediglich folgende Aufgabe: Eine Fotochallenge. Wir sollten in unseren Gruppen 2 Fotos über diesen und den folgenden Tag aufnehmen. Ein Foto mit etwas typisch Römischen und das andere Foto mit einer Sehenswürdigkeit Triers.
Als kleinen Zusatz – Lehrer wären ja nicht Lehrer, wenn sie die Schüler nicht ein bisschen herausfordern würden – durfte auf einem dieser beiden Fotos nur maximal ein oder, bei einer großen Gruppe, maximal zwei Bodenkontakte vorhanden sein.
Wir alle stellten uns dieser Challenge, erkundeten also selbstständig die Thermen, was wirklich Spaß machte, alberten dabei in den unterirdischen Gängen herum, fotografierten und durften schließlich selbstbestimmt die Therme verlassen und ein paar Stunden Trier frei erkunden.
Hierbei wurde spätestens in der charmanten Altstadt jedem von uns die Schönheit dieses Ortes bewusst und es gab für uns alle viel zu entdecken. Vom beeindruckenden Dom bis zum MC-Donalds besuchte unser Kurs alles war Trier zu bieten hat.
Den nächsten Programmpunkt unternahmen wir wieder alle zusammen als Kurs, nachdem wir die Jugendherberge bezogen und dort zu Abend gegessen hatten.
Die Erlebnisführung im Amphitheater. Und diese, so viel nehme ich vorweg, wurde das absolute Highlight meines Kurses von dieser Fahrt. Denn sie war wirklich ein Erlebnis.
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Wir wurden von einem Gladiator der damaligen Zeit anhand seiner persönlichen Geschichte durch die unterirdische Halle, über den großen Platz und sogar durch die Gänge des Kaisers geführt. Ihm gelang es, uns alle durch Anschaulichkeit zu fesseln und uns teilweise in das Geschehen einzubinden. Außerdem schaffte er es selbst mit einem Sack als Waffe, oder teilweise auch als Kampfpartner, ästhetisch und nicht völlig lächerlich auszusehen.
Das für mich faszinierende am Amphitheater war die Akustik, durch die man selbst in den obersten Reihen die Kampflaute im Zentrum noch gut hören konnte.
Der zweite Tag unseres Ausflugs begann mit Kofferpacken und Frühstück in der Herberge. Darauf folgte eine zweite Erlebnisführung, diesmal in der Pauluskirche, die zwar völlig anders als die im Amphitheater war, doch trotzdem ihren ganz eigenen Charme hatte. Es wurde auf fantasievolle Weise „Die letzte Schlacht um Rom“ durch einen Schauspieler und eine Leinwand mit dem passenden Film dargeboten.
Erneut folgte hierauf eine Freizeitphase die zum Eisessen, Souvenir-Shoppen und schließlich zum Schießen der letzten Fotos für die Challenge genutzt wurde.
Bevor wir uns auf die Heimfahrt machten, durften wir erneut in den Kleingruppen die Porta Nigra erkunden und somit teilweise unsere Höhenangst „schocktherapieren“, die verschiedenen Räume besichtigen und durch das Werfen von Münzen uns ein bisschen Glück einhandeln.
Meiner Meinung nach war die Porta Nigra, als ehemaliges Stadttor ein sehr passender und symbolischer Abschluss unserer Fahrt.
Die Rückfahrt war sehr ruhig, da der Großteil des Kurses nach kurzer Zeit einschlief. Wieder gab es kaum Komplikationen und wir kamen schon am Nachmittag wieder am Gymnasium an.
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